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Gross Windgällen Westgrat

Die Grosse Windgällen ist ein markanter Riesenklotz aus bröckeligem Hochgebirgskalk, der von überall her sichtbar ist. Wohl deshalb übt dieser Berg eine besondere Anziehungskraft aus. Der Gipfel – bestückt mit zeitgenössischer Kunst (Wetterstation) – ist von allen Seiten her schwierig zu erreichen. Es gibt verschiedenste abenteuerliche Routen, die dem Alpinisten vorbehalten sind, der sich vor sehr viel brüchigem Gestein und Schutt nicht fürchtet und sich darin auch zu bewegen weiss.

Wir wählen die Route über den Westgrat. Es handelt sich um eine selten begangene und lange Klettertour. Man muss, um überhaupt auf den Grat zu kommen, die gesamte Südwand auf abschüssigen Bändern von Ost nach West queren und anschliessend mehrere Seillängen durch Rinnen und Kamine hochklettern. Auf dem Grat folgen dann sehr viele originelle Kletterstellen. An einem Ort muss man sogar durch eine Höhle hochklettern.

Die Tour wurde vor einigen Jahren mit Bohrhaken ausgerüstet. Dank der soliden Sicherungsmöglichkeiten ist die Tour nun mit einem akzeptabel kalkulierten Risiko möglich. Sie setzt dennoch, seitens des Gastes, grosse Eigenverantwortung und solide, alpinistische Erfahrung im “Abenteuergelände” voraus. Dem verwitterten Fels ist durchwegs mit grossem Misstrauen zu begegnen und man muss auf Schritt und Tritt mit grosser Vorsicht und Umsicht klettern.

Wer diese Voraussetzungen mitbringt, wird hier ein sehr exklusives und fantastisches, klassisches Bergabenteuer erleben.


Stabiles Wetter ist angesagt. Somit haben wir den ganzen Tag Zeit und wir können frühmorgens direkt von der Golzernbahn über Oberchäseren zum Einstieg etwas unterhalb des Ober Furggeli aufsteigen. Am Abend werden wir dann in der Windgällenhütte übernachten. Die Hüttenwartin meint, die Tour sei sehr lang und sie würde uns auch noch um zehn Uhr abends ein Znacht zubereiten:-)


Die ersten Seillängen gehören klettermässig zu den schönsten. Wir klettern in festem und rauem Hochgebirgskalk.


Nach den Einstiegsseillängen folgen wir einem schmalen Band, das die gesamte Südwand quert.


Durch diese schuttige und steinschlägige Rinne gelangen wir endlich zu weiteren schönen Seillängen. In klassischer Kaminkletterei gelangen wir auf den Grat.


Typisches Ambiente. Es bröckelet.


Auf dem Grat angekommen locken wunderschöne und imposante Tiefblicke auf die Nordseite.


Es folgen zahlreiche originelle Kletterpassagen. Danach folgt der Westgipfel. In die Scharte zwischen Ost- und Westgipfel seilen wir 25m ab.


Von der Scharte steigen wir über einen einfachen Aufschwung auf den Ostgipfel. Im Hintergrund der Urnersee.


Am späten Nachmittag steigen wir über die Ostflanke zum Stäfelfirn ab.


Herbstliche Abendstimmung mit Scheuchzers Wollgras oberhalb der Windgällenhütte.

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